01 Oktober 2006
Bericht aus Uganda / Off-Tu Mission / WAGNER NICOLE, 20
Ich bin jetzt schon seit fast 3 Monaten in diesem Land, doch von Anfang an habe ich mich hier wie Zuhause gefühlt.
Die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen ist hier ein echter Segen und beeindruckt mich nicht selten. Wie oft habe ich darüber gestaunt, wie Menschen von dem wenigen was sie haben, trotzdem noch was abgeben und das mit einem Lächeln im Gesicht!
„Selig sind die Armen, den Ihnen gehört das Himmelreich!“
Die Kultur würde hier zwischenmenschlich sehr viel trennen, aber das christliche Fundament und der gemeinsame Glaube an Jesus Christus schweißt sehr zusammen! Das ist einer der schönsten sozialen Gesichtspunkte, für den ich immer wieder aufs Neue dankbar bin!
Jeden Dienstag besuchen wir die Straßenkinder in der Hauptstadt Ugandas Kampala.
Das Land erlaubt es nicht, dass die Menschen auf der Strasse leben/wohnen. Daher besuchen wir die Kids in einer Schule. Wir versuchen dabei mit ihnen Kontakte zu knüpfen, Freundschaften aufzubauen und vor allem Vertrauen zu gewinnen.
Unser Ziel dabei ist es, sie soweit zu unterstützen, dass sie auf eigenen Beinen stehen können: Einigen helfen wir, indem wir die ersten Mieten für sie übernehmen, um ihnen damit anfangs Unterschlupf zu ermöglichen. Andere unterstützen wir mit einer Fahrausbildung, oder geben ihnen Dinge, die sie auf den Markt verkaufen können.
Seit ein paar Wochen haben wir Patrick, etwa 6 Jahre alt, auf der Station hier aufgenommen. Seine Mutter und er leben schon seit längerer Zeit auf der Straße. Es ist schön mit anzusehen, wie er sich hier immer mehr wohl fühlt und zu Hause fühlt.
Dankbarkeit lernt man hier, wenn man die Augen aufmacht…Traurigkeit schießt durch meinen Kopf, wenn ich Straßenkinder, ja eigentlich Babys sehe, die halbnackt Müll vom Boden sortieren. Und an Grenzen des Verstehens komme ich, wenn ich Kinder an einer Mülltonne hängend wippen sehe, mit einem Lächeln im Gesicht!
Und nicht selten komme ich mir hier vor wie ein kleines Kind, das die Dinge verstehen lernen will. Situationen- für alle normal - nur ich blicke nochmal, nochmal und nochmal hinterher…
Jeder für sich hier hat eine unglaubliche und außergewöhnliche Lebensgeschichte, das ich mich oft bei einer Unterhaltung wie in einem TV-Drama fühle!
Wirklich jede Geschichte ist es wert, angehört zu werden, denn sie schreibt etwas von einer Welt, die viele nicht kennen! Nicht selten kommen mir bei einer solchen Unterhaltung fast die Tränen… Doch nicht Tränen der Traurigkeit, vielmehr Tränen, die mir neu bewusst machen, was Leben wirklich bedeutet!
Ich erfahre hier neu, welches Privileg wir genießen mit der Gewissheit Gott als Versorger über alles zu haben! Ich erfahre, wie gut es tut Sorgen abladen zu können und wahren Frieden, wahre Freude und wahre Liebe im Herzen zu tragen!
„JA, ich bin dankbar für die Zeit die ich hier bereits verbracht habe. Oftmals kommt man an Grenzen, die man oftmals einfach nur akzeptieren muss. Egal ob man sie verstanden hat. Doch gerade in solchen Situationen habe ich gelernt Gott zu vertrauen, denn er hat uns versprochen: „Sorgt euch um nichts, denn ich sorge für euch!“ (Matth. 6)“
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